Ich bin Uta!
Ich habe Depressionen. Soweit, so gewöhnlich. Aber es fühlt sich trotzdem mies an. 
Normalerweise ist mir alles egal (das Leben muss halt abgearbeitet werden. Guckt mich nicht an! Ich hab mir das auch nicht ausgesucht.), aber es gibt hin und wieder Tage, an denen ich mich besonders gut oder besonders schlecht fühle. Die schlechten sind die Tage, an denen die Energie kaum zum Aufstehen reicht, und rund ein Drittel des gesamten Energietageskontingents allein dafür verschwendet werden muss. 
An solchen Tagen reichen oft schon Kleinigkeiten, um in Tränen auszubrechen. Habt ihr jemals leise heulend im Büro gesessen, weil euch euer Körper (!) suggeriert, dass Leben total überbewertet wird? 
Dass ihr die Krone der Sinnlosigkeit seid und kein Hahn danach kräht, ob ihr lebt oder nicht? Dass ihr euch selbst dabei zuseht, wie ihr an einem Laternenmast am Straßenrand baumelt? Und diesen Gedanken eher tröstlich als beängstigend findet? An guten Tagen passiert meistens nichts. 
Alles, was ich erlebe, fühlt sich eindimensional an, als ob alles Gute sang- und klanglos durch mich hindurchgeht. Der Tag plätschert gemütlich vor sich hin, während er mir durch die Finger rinnt. 
Kein Grund zur Euphorie, aber zumindest auch kein Grund zum Heulen. Mein Allheilmittel ist Tanzen. Dabei kann ich mich verlieren, und das Gedankenkarussell stoppt für einen Moment. Tanzen löst Probleme und hilft beim Denken. 
Und wenn es die Tanzfläche hergibt, bin ich anschließend nass geschwitzt, müde und glücklich. Also, zumindest glaube ich, dass sich Glück so anfühlt...

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